SAP CO (Controlling)
Die wichtigsten Grundfunktionen des SAP-Moduls Controlling (CO) liegen im Gemeinkostencontrolling (CO-OM), Produktcostencontrolling (CO-PC),
Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA) und der Profitcenter-Rechnung (EC-PCA).
Gemeinkostencontrolling (CO-OM)
Die Kostenarten- und Kostenstellenrechnung dient als Schnittstelle zwischen der Finanzbuchhaltung und dem Controlling. Sachkonten sind
Kernelemente der Finanzbuchhaltung, bei denen zwischen Bilanz- (als Bestandskonto) und GuV-Konto (als Erfolgskonto) unterschieden wird.
Jede Buchung ist dabei einem Hauptbuchkonto zugeordnet, das direkt in die Bilanz oder in die GuV eingeht. Jedes Konto ist einem eigenen
Kontenplan zugeordnet, welcher ein Verzeichnis aller Sachkonten enthält. Sachkonten dienen der Klassifizierung und Erfassung von
Finanzbewegungen innerhalb der Finanzbuchhaltung und entsprechen damit den Buchungskonten der Finanzbuchhaltung. Kostenarten sind das
Gegenstück zum Sachkonto innerhalb des Controllings. Im Rahmen der Kostenartenrechnung werden alle für CO relevanten Buchungsvorgänge
als Kosten- und Erlösarten erfasst. Teilweise leiten sich die Kostenarten (als primäre Kostenarten) von den Sachkonten der Finanzbuchhaltung
als Ist-Kosten bzw. Erlöse ab. Kostenarten werden sowohl als Buchungskonten des externen als auch des internen Rechnungswesen genutzt und
weisen die Art der Kostenentstehung aus. Mit ihnen beantworten Sie die Frage, welche Kosten in welcher Höhe im Unternehmen entstanden sind.
Kostenstellen weisen den Ort der Kostenentstehung aus und orientieren sich dabei oftmals an der Organisationsstruktur eines Unternehmens. Sie
haben die Aufgabe, angefallene Kosten zu sammeln. Ferner stellen sie Verantwortungsbereiche innerhalb eines Unternehmens dar und ermöglichen,
die entstandenen Kosten verursachungsgerecht auf einzelne Unternehmensbereiche zu verteilen.
Produktkostencontrolling (CO-PC)
Hier findet die Kostenanalyse von einzelnen Produkten statt. Es wird transparent aus welchen Bestandteilen sich eine Materialkalkulation
zusammensetzt, wie die Kalkulation im tatsächlichen Durchlauf in der Fertigung genutzt wird. Die zentralen Fragestellungen lauten:
- Was kostet es, ein Produkt herzustellen?
- Aus welchen Kostenbestandteilen setzt sich ein Produkt zusammen?
- Wie werden die tatsächlich anfallenden Kosten in der Produktion erfasst und ausgewertet?
Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA)
Für die Controller stellen sich ab Verkaufsstart periodisch wiederkehrend die folgenden Fragen:
- Wie hoch ist der Absatz für das Produkt?
- Wie hoch ist der Umsatz des Produktes?
- Welche direkten Kosten (Kosten des Umsatzes) sind beim Verkauf angefallen?
- Welcher Deckungsbeitrag wurde erwirtschaftet, wenn man auch die initialen Projektkosten mit einbezieht?
- Wie sieht der Deckungsbeitrag aus, wenn man zusätzlich auch die anteiligen Vertriebskosten mit berücksichtigt?
Für diese Fragestellungen ist das SAP-Modul CO-PA (»PA« steht für »Profitability Analysis«, zu Deutsch: Ergebnis- und Marktsegmentrechnung)
besonders geeignet.
Profitcenter-Rechnung (EC-PCA)
Die Profitcenter-Rechnung war ursprünglich ein eigenständiges Untermodul im CO – mit eigenen Customizing-Einstellungen und Menüpfaden-,
wurde aber mit der Entwicklung des neuen Hauptbuchs ab ERP-Release 6.0 zu einem Teil der Finanzbuchhaltung.
Um Profitcenter einsetzen zu können, müssen Sie zunächst ein paar Einstellungen im Customizing vornehmen. Darüber hinaus benötigen Sie
Stammdaten für die Profitcenter. Diese besitzen eine sehr ähnliche Struktur wie die Kostenstellen.
Um schließlich sicherzustellen, dass die gesamte GuV nach Profitcentern aufgeteilt wird, müssen Sie die relevanten Kontierungsobjekte
jeweils einem Profitcenter zuordnen. Die Profitcenter laufen dann im Hintergrund als statistische Kontierungsobjekte mit – jede Buchung
auf einem Kontierungsobjekt, das einem Profitcenter zugeordnet ist, wird somit automatisch auf genau diesem Profitcenter kontiert.
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Autoren
Andreas Unkelbach studierte Betriebswirtschaftslehre an der FH Gießen Friedberg (heute: Technische Hochschule Mittelhessen (THM))
mit den Schwerpunkten Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsinformatik. Von 2005 bis 2011 war er an der THM als Controller
beschäftigt und wechselte danach an die Justus-Liebig-Universität Gießen in den Bereich Ressourcencontrolling u.a. mit einem
Schwerpunkt auf Hochschulberichtswesen mit SAP. Schon während seines Studiums legte er auf andreas-unkelbach.de einen „Wissenspool“
in Form eines Blogs an in den er regelmäßig Artikel aus seinen Arbeitsbereich u.a. Controlling, SAP (mit Schwerpunkt auf die Module
CO, PSM, FI und BC) aber auch zu anderen oft IT-nahen Themen veröffentlicht.
Martin Munzel ist seit mehr als 18 Jahren im SAP-Umfeld tätig und hat in verschiedenen Positionen als Berater und Inhouse-Berater
einen breiten praktischen Erfahrungsschatz erworben. Er hat erfolgreich SAP-Projekte in Europa, Asien und Nordamerika durchgeführt und
hält regelmäßig Vorträge bei internationalen SAP-Konferenzen. Martin Munzel ist Mitgründer und Geschäftsführer von Espresso Tutorials,
einem jungen Verlag für SAP-Fachbücher. Vor seiner beruflichen Laufbahn studierte er Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik
in Göttingen, Paderborn und Nottingham.
Autoren des Buches
Schnelleinstieg ins SAP-Controlling (CO)