SAP SRM (Supplier Relationship Management)
Die operative Bestellabwicklung stellt für die meisten Unternehmen den Einstieg in die SAP SRM-Welt dar.
Außerdem gibt es die Module für den strategischen Einkauf, Ausschreibungen/Auktionen und die
Vertragsverwaltung (mit der SRM Suite und dem neuen Modul Contract Lifecycle Management). Die Basis
des Supplier-Relationship-Managements, die Verwaltung, Bewertung und Weiterentwicklung des Lieferantenpools
im Modul Supplier Lifecycle Management, bildet den Abschluss dieser Übersicht.
Self-Service Procurement
Im Modul Self-Service Procurement, was auch als E-Procurement bezeichnet wird, hat die SAP operativen
Bedarfsbearbeitung und die Bestellauslösung zusammengefasst. Materialbedarfe, die im SAP ERP durch eine
Materialbedarfsplanung (MRP) entstehen, werden normalerweise nicht durch E-Procurement prozessiert. Meist
sind das indirekte Güter, also solche, die nicht über eine automatische Produktionsplanung disponiert werden
können. Dies sind nicht, wie fälschlicherweise oft angenommen, nur geringwertige C-Artikel, sondern auch durchaus
hochpreisige Beschaffungen wie Investitionen und Dienstleistungen.
Ausschreibungen und Auktionen – Bidding Engine
Im Bereich der strategischen Einkaufsaktivitäten spielen Ausschreibungen eine große Rolle, sei es zur Deckung
konkreter einzelner Bedarfe oder zur Verhandlung von Rahmenverträgen. Ausschreibungen werden dabei zur
Marktsondierung (im Sinne eines RfI – Request for information) bzw. auch zur Preisverhandlung (im Sinne
eines RfP – Request for Proposal) genutzt. Innerhalb des SRM-Moduls genügt dabei die Bidding Engine-Anwendung
genau diesen Anforderungen. Hier können Sie Bedarfe zusammenführen, eine Ausschreibung erstellen, diese dem
Lieferanten zugänglich machen, Angebote entgegennehmen und letztlich auch die Folgeschritte zu einer Ausschreibung
initiieren.
Kontraktverwaltung und –verteilung
Die Verwaltung von Kontrakten und deren globale Nutzung stellt aufgrund ihrer Komplexität eine große Herausforderung
für Unternehmen dar. Oft sind bereits gut verhandelte Rahmenverträge vorhanden, die allerdings nicht oder nicht
hinreichend genutzt werden. Ein anderes Problem kann die mangelnde Transparenz über auslaufende Verträge und deren
Kündigungsfristen sein. Dies betrifft nicht nur die konventionellen SAP MM-Mengen- und Wertkontrakte, sondern auch
andere Einkaufsverträge ohne SAP-Bezug. Die SRM-Vertragsverwaltung bezieht sich dabei – anders als das E-Procurement
– i. d. R. sowohl auf direkte als auch auf indirekte Materialien.
Supplier Self-Services (SAP SUS)
Das SRM-Modul Supplier Self-Services (SUS) kann entweder mit dem SRM oder mit dem MM verbunden sein, um beispielsweise
Bestellungen zu veröffentlichen. Der Lieferantenkollaborations-Prozess wird durch eine Bestellung im SAP MM ausgelöst
(ob diese nun lokal aus dem MM oder aus dem SRM stammt, ist dabei nebensächlich), deren Übermittlung dann an den
Lieferanten bzw. an das SUS-System erfolgt. Je nach Konfiguration und Belegtyp wird eine Auftragsbestätigung hierfür
im SUS entgegengenommen und an das ERP geleitet. Etwaige Bestelländerungen werden wie initiale Bestellungen ebenfalls
an den Lieferanten bzw. an das SUS-System übermittelt. Der Lieferant hat – je nach Konfiguration – dann die Möglichkeit,
ein Lieferavis zu erstellen, was als Anlieferung im SAP ERP verbucht wird. Im Anschluss kann er eine Rechnung übermitteln.
Zusätzlich zu diesem Prozess für Materialbestellungen kann der Lieferant im SUS auch Leistungserfassungen durchführen,
aus welchen dann in einem MM-/SRM-Workflow die Freigabe durch den Fachbereich resultiert.
Contract Lifecycle Management (SAP CLM)/SAP Sourcing
Vor einiger Zeit übernahm die SAP das amerikanische Software-Unternehmen Frictionless und damit auch deren Produkt
e-Sourcing – eine Lösung für elektronisches Beschaffungswesen, welches fortan als SAP Sourcing vertrieben wurde. Die
Lösung basiert nicht auf SAP NetWeaver, sondern auf anderen Technologien (Java). Die Stärke des SAP Sourcing-Moduls
liegt dabei in der Verwaltung und Erstellung von Vertragsdokumenten. Verträge können je nach Vertragstypus mit
unterschiedlichen Klauseln versehen und als MS Word-Datei angelegt und gespeichert werden. Die so generierten Vertragsdokumente
können dann in Zusammenarbeit mit dem Lieferanten editiert werden.
Supplier Lifecycle Management (SAP SLC)
Das SLC-System dient der Registrierung, Qualifizierung und Entwicklung von Lieferanten vom Erstkontakt bis zu dessen Ausphasen.
Es kann somit einerseits einen wertvollen Beitrag zur Vergrößerung der potenziellen Lieferantenbasis leisten, um so z. B. viel
mehr Bieter in eine elektronische Ausschreibung zu integrieren. Andererseits kann es aber auch bei bestehenden Lieferanten
qualitative Bewertungen strukturiert durchführen und so dabei helfen, das Lieferantengespräch zielführender zu gestalten.
SAP SRM Jobs
» alle SAP SRM Jobs anzeigen