Gefragt sind sie schon lange: SAP Spezialisten zählen seit Jahrzehnten zu den Besserverdienern im IT-Bereich. Einstiegsgehälter um die 50.000 Euro im Jahr sind keine Seltenheit. Auch ist in den ersten Berufsjahren durchaus eine Gehaltsentwicklung über 50 Prozent möglich. Natürlich hängt auch hier, viel von der Branche und den Aufgaben des Mitarbeitenden ab. Was ein SAP Spezialist seinem Arbeitgeber bieten muss, um ein hohes Jahresgehalt zu erhalten, wird im Folgenden erläutert.
So machen sich Spezialwissen und Beratungstätigkeit bezahlt
Bei der Bewertung der Qualifikationen von SAP-Spezialisten zählt nicht nur ihr Spezialwissen, sondern auch die Projekterfahrung, die sie mitbringen. So können SAP-Berater in Deutschland mit fünf Jahren Projekterfahrung bereits ein Jahresgehalt von 70.000 bis 90.000 Euro verdienen. Damit liegen sie mit ihrem Durchschnittsgehalt deutlich über dem Niveau anderer EU-Länder. Wissen und Erfahrung zählen auch in diesem Beruf stark. Bei SAP-Spezialisten gibt es aber noch eine weitere Differenzierung. Sie können direkt Inhouse arbeiten, oder als SAP-Berater bei einem SAP-Beratungsunternehmen. Dabei erleben letztere in der Regel eine positivere Gehaltsentwicklung.
Besonders gefragt sind SAP-Spezialisten aus den SAP-Bereichen Business Objects, Human Capital Management Payroll und Produktionsplanung Prozessindustrie. Sie haben viele Möglichkeiten, und können sich ihren Arbeitgeber aussuchen. Ist man in diesen Bereichen tätig, bieten die Unternehmen bei einem Stellenwechsel Gehälter am oberen Ende der Gehaltsspannen an. Damit sind sie mit ihrem Gehalt weit über dem Bereich unterwegs, in dem sich die Durchschnittslöhne und Mindestlöhne in Europa bewegen. Inhouse verdient man mit SAP-Wissen auch als Spezialist etwas weniger. So sind SAP-Modulexperten nur etwas besser bezahlt als SAP-Basisadministratoren und ABAP-Entwickler.
Bei SAP-Beratungsunternehmen haben SAP-Spezialisten wiederum deutlich bessere Gehälter als Inhouse. Ein wesentlicher Grund dafür ist die unvermeidbare Reisetätigkeit, die mit einer solchen Anstellung einhergeht. Senior-Berater können so Gehälter im Bereich eines IT-Abteilungsleiter in mittelständischen Unternehmen erhalten. Auf Dauer kann man diese Tätigkeit allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ausführen. Betrachtet man die Durchschnittslöhne in Europa zeigt sich, dass ein späterer Wechsel Inhouse, in der Regel mit deutlichen Abstrichen verbunden ist.
In diesen Branchen und Regionen wird SAP-Expertise gut bezahlt
Es gibt Branchen, deren Löhne und Gehälter deutlich über dem Mindestlohn in Europa liegen - laut einer Tabelle von Statista. So werden auch SAP-Spezialisten in diesen Branchen tendenziell höhere Gehälter bezahlt. Zu diesen Branchen zählen die Automobil-, Luxusgüter- und Finanzbranche. Am höchsten sind die Gehälter für SAP-Profis in der Chemie- und Pharmaindustrie. Nach fünf bis zehn Jahren Tätigkeit in diesen Branchen kann man in einem großen Unternehmen durchaus ein sechsstelliges Jahresgehalt verdienen.
Ein weiterer Einflussfaktor auf das Gehalt eines SAP-Spezialisten ist die Region, in der er tätig ist. Vor allem Wirtschaftsmetropolen im Süden und Südwesten Deutschlands sind hier Garanten für höhere Gehälter. Ein SAP-Berater bei einem Beratungsunternehmen in Frankfurt am Main, verdient nicht selten sechsstellig. Im Gegensatz dazu ist das Gehalt in Ostdeutschland des Öfteren um fünfzig Prozent niedriger.
Variable Gehaltsanteile und Gehaltsverhandlungen bei SAP-Spezialisten
Viele SAP-Spezialisten, die als SAP-Berater tätig sind, haben auch variable Gehaltsanteile. Diese machen oft dreißig oder mehr Prozent des Gesamteinkommens aus. Hier sind Inhouse-Tätige mit geringeren variablen Anteilen unterwegs, da die Arbeitgeber meist ein anderes Kerngeschäft haben. In SAP-Beratungsunternehmen ist der Fokus auf dieses Kerngeschäft vorhanden. Bei hoher Reisetätigkeit wird den Arbeitnehmern auch oft ein Firmenwagen angeboten, der auch privat genutzt werden darf. Verhandelt werden solche flexible Einkommensbestandteile zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Hierfür sollte man sich vorab gut informieren, und mit realistischen Gehaltsvorstellungen in das Gespräch gehen. Man darf allerdings durchaus sein eigenes Know-how gut verkaufen, und dem Arbeitgeber mit einer ambitionierten Verhandlungsbasis entgegentreten.